
Die Verhaltenstherapie zählt zu den wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren. Sie ist eine Form der Psychotherapie, in der es im Wesentlichen darum geht, die Zusammenhänge zwischen den eigenen Gedanken, den daraus enstehenden Gefühlen und den eigenen Handlungen zu verstehen und entsprechend der persönlichen Ziele zu veränden. Dadurch lässt sich die Zufriedenheit mit sich selbst und die persönlche Lebensqualität nachhaltig verbessern.
Mit dem Begriff Verhalten ist die Vielfalt menschlicher Reaktionen zusammengefasst. Diese spielen sich auf verschiedenen Ebenen ab und umfassen die Gedanken, die Emotionen, die körperlichern Reaktionen und letztlich die Handlungen.
Probleme und Symptome, unter denen Menschen leiden, haben häufig mit problematischen Lernerfahrungen (in der Kindheit, im Laufe des Lebens, in der jüngeren Vergangenheit) zu tun. In der Verhaltenstherapie wird versucht, diese zu verstehen und neue hilfreiche bzw. heilsame Lernerfahrungen zu ermöglichen. Es geht auch darum, zu verstehen, welche Verhaltensweisen die aktuellen Probleme begünstigen und aufrechterhalten.

Konfrontationsbehandlung (Exposition)
Eine spezielle Behandlungstechnik in der Verhaltenstherapie ist die Expositionsbehandlung. Sie kann an verschiedenen Stellen der Behandlung therapeutische Fortschritte ermöglichen. Sie wird eingesetzt, um Ängste und Panikzustände zu überwinden, irrationale Überzeugungen zu hinterfragen und neu entwickelte Ideen zu überprüfen. Anders gesagt, ist die Expositionsbehandlung häufig eine Möglichkeit, sich von zuvor stark belastenden Gedanken und Emotionen zu lösen und zu erleben, dass in den therapeutischen Gesprächen entwickelte alternative Vermutungen und Haltungen tatsächlich zutreffen. Ein weiteres Ergebnis ist häufig eine Verbesserung des Zutrauens in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten („Ich kann das tatsächlich schaffen!“).
Die Expositionsübungen werden in den Therapiesitzungen zunächst ausführlich geplant und gut vorereitet. Sie können dann sowohl therapeutisch begleitet als auch eigenständig durchgeführt werden. Dabei ist es wichtig, dass diese Technik grundsätzich nur eingesetzt wird, wenn Sie es sich zutrauen und Sie den persönlichen Gewinn für sich selbst und das eigene Leben erkennen.
Klassische Anwendungsfelder sind die Behandlung von Panikzuständen, Phobien, sozialen Ängsten, generalisierten Ängsten und Zwängen. Das Prinzip der Expositionsbehandlung kann zudem bei der Behandlung von Traumafolgen angewandt werden, um sich in der Vorstellung belastenden Erinnerungen und inneren Bildern zu stellen und so das Erlebte zu überwinden.